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Art Salzburg 2014

15. bis 24. August 2014

Art Salzburg 2014

INNOVATIV UND REPRÄSENTATIV
150 Jahre Möbel und Kunsthandwerk

Der Stand von Patrick Kovacs Kunsthandel präsentiert sich wie sein neuer Standort in Wien am Lobkowitzplatz 1 innovativ und repräsentativ.
Die langjährige Erfahrung von Patrick Kovacs, sein Mut zum Original, seine Expertise verbunden mit Entwicklungen wie dem Kriterienkatalog werden nun in einem neuen Format des Kunsthandels gebündelt. Die Präsentation findet im alten neuen Raum am Lobkowitzplatz statt, der multifunktional von Professor Carl Pruscha gestaltet wurde und zugleich Office und Schauraum ist.
In der Baubeschreibung im Juni 1989 meinte dazu Carl Pruscha, „…um die Nutzbarkeit des hohen Raumes mit kleiner Bodenfläche zu erhöhen, wurde eine auf Stahlschienen befestigte Laufkatze mit Flaschenzug vorgesehen. Dadurch können Möbelstück auch im Raum schwebend vorgestellt werden.“

Auf der Art Salzburg zeigen seine Objekte aus Wien in bewährter Weise die hohe Qualität der Möbel und Kunstgegenstände aus der Zeit zwischen 1810 und 1960.
Drei Highlights ermöglichen einen Einblick in die Wiener Möbelgeschichte auf höchstem Niveau: ein Biedermeier-Stuhl von Joseph Danhauser, ein dekorativer Stuhl des Architekten Theophil Hansen aus der Ringstraßenzeit und ein moderner Armlehnstuhl von Otto Wagner, der aus dem Salon seiner eigenen Wohnung stammt.

Die Möbelfabrik Joseph Danhauser steht für die Entwicklung der Wiener Innenraumgestaltung im Biedermeier: mit der Verleihung der Landesfabriksbefugnis „aller Gattungen Meubles“ im Jahr 1814 – zeitgleich mit dem Wiener Kongress - wird das Angebot auf sämtliche Bereiche der Innenraumgestaltung erweitert. Danhauser entwarf ständig neue Produkte ausgehend vom Empire-Stil zu einem Wienerischen Formenrepertoire. Der ausgestellte Stuhl mit vergoldetem Dekor war wohl für einen besonderen Auftraggeber bestimmt. Die erhaltene ovale Firmenplakette bestätigt die Herkunft aus der bedeutendesten biedermeierlichen Möbelfabriks Wiens sowie das Herstellungsdatum nach 1814.

Für ein Mitglied des Kaiserhauses, Erzherzog Leopold Ludwig (1823-1898), arbeitete der dänische Architekt Theophil Hansen (1813-1891), der Mitte des 19. Jahrhunderts nach Wien kam. Er prägte die Architektur der Ringstraßenzeit entscheiden mit und befasste sich bei vielen seiner Bauten auch mit der Innenraumgestaltung und Einrichtung wie auch im Schloss Hernstein südlich von Wien, das er für Erzherzog Leopold ab 1856 umgestaltete und einrichtete. Der Stuhl dokumentiert die detaillierte Auseinandersetzung seiner Entwürfe: Hansen verarbeitete antike Schmuckformen und Möbeltypen des Empire zu neuen Lösungen. Heinrich Dübell (1812-1886), ist als Tischlermeister der Möbel dokumentiert, an denen wohl auch ein Holzbildhauer beteiligt war. Einer der reich dekorierten vergoldeten Stühle mit figürlichen Holzschnitzereien und Originaltapezierung ist nun auf der Art Salzburg zu erwerben.

Einen persönlichen Bezug zum Architekten Otto Wagner (1841-1916) hat der Armlehnstuhl mit floralem Originalstoff. Otto Wagner entwarf dieses Stuhlmodell mit geschwungener Rückenlehne mit Sprossen sowie Messingschuhen an den Stuhlbeinen für seine eigene Wohnung, die er 1912 in der Döblergasse einrichtete. Auch der Stoffentwurf stammte von ihm und wurde bei der renommierten Textilfirma Firma Joh. Backhausen & Söhne ausgeführt. Somit zeigt dieser Armlehnstuhl aus dem Salon den persönlichen Geschmack des großen Architekten der Wiener Moderne.

Über die Lebensgewohnheiten in Wien Anfang des 20. Jahrhunderts und den Geschmack der Wiener Moderne ist auch anhand der Wiener Werkstätte viel zu erfahren. Die Wiener Werkstätte, die 1903 gegründet wurde, hatte Einfluss auf die Lebenskultur des Wiener Großbürgertums. Die Gestaltung durch Architekten und KünstlerInnen umfasste Metall ebenso wie Keramik und Glas als auch Textilien.
Auch die Werkstätte Hagenauer, 1898 gegründet, bekannt für Bronzen und Gebrauchsgegenstände, wurde von der Wiener Werkstätte beeinflusst. In den 1920er Jahren finden die beiden Söhne des Firmengründers, Karl Hagenauer (1898-1956), Franz Hagenauer (1906-1986), die bei Josef Hoffmann und anderen Vertretern der damaligen Avantgarde studiert hatten, eine zeitgemäße Sprache für ihr Design.