Katharina (Kitty) Rix
Katharina (Kitty) Rix (* Wien 1901)
Katharina Rix wurde am 10.02.1901 in Wien geboren. Über ihre Ausbildung ist nur wenig bekannt, vermutlich absolvierte sie ihre erste Lehre an der Wienerberger Werkstättenschule für Keramik, u.a bei Robert Obsieger. Wie ihre Schwester Felice Rix war sie im Bereich der Keramik für die Wiener Werkstätte tätig. 1924 lässt sich ihr Name das erste Mal in den Modellbüchern nachweisen. Um diese Zeit dürften demnach erste Original- aber auch Serienkeramiken entstanden sein.
Da beide Schwestern für die Wiener Werkstätte arbeiteten, ergeben sich immer wieder Zuschreibungsprobleme. Kitty Rix´ Arbeiten sind von denen der Schwester nur in ihrer Bezeichnung „KR" zu trennen. Die Stücke, die im Archiv der Wiener Werkstätte nur mit „Rix" angeführt sind, können beiden Schwestern zugeschrieben werden. Felice Rix studierte jedoch bereits 1912-1917 an der Kunstgewerbeschule und war ab deren Gründung 1917 für die keramische Werkstätte tätig. 1923 ging sie nach Japan, sodass alle Arbeiten bis 1923 Felice, die Entwürfe ab 1924 Kitty Rix zuzuschreiben sind. 1931 lassen sich letzte Keramiken für die Wiener Werkstätte nachweisen. Über ihre weitere künstlerische, aber auch biographische Entwicklung ist nichts bekannt. Vermutlich musste sie in den Dreißigerjahren aufgrund ihrer Konfessionszugehörigkeit emigrieren.
Zur Zeit der Gründung der Wiener Werkstätte war ein Atelier zur Erzeugung von Keramiken nicht vorgesehen. Aus diesem Grund schloss die Wiener Werkstätte eine Verkaufsgemeinschaft mit der von den Professoren der Kunstgewerbeschule Michael Powolny und Berthold Löffler geleiteten Wiener Keramik, die von 1905 bis 1912 andauerte. Ab 1912 übernahm die Wiener Werkstätte den Verkauf von anderweitig produzierten Keramiken. 1917 wurde ein eigenständiges Atelier für Keramik eingerichtet, in dem vor allem weibliche Mitarbeiterinnen tätig waren. Dazu zählten Gudrun Baudisch, Lotte Calm, Erna Kopriva, Kitty Rix, Susi Singer und Vally Wieselthier. Bei den keramischen Arbeiten der Wiener Werkstätte wurde zwischen „Originalkeramiken" und vervielfältigter Keramik unterschieden.
Ausgewählte Literatur:
Waltraud Neuwirth, Wiener Keramik des Jugendstil, Braunschweig 1974, S. 271.
Waltraud Neuwirth, Wiener Keramik: Historismus, Jugendstil, Art Deco, Braunschweig: Klinkhardt & Biermann, 1974.
Expressive Keramik der Wiener Werkstätte 1917-1930, Ausstellungskatalog München 1992.
Abb.: Deutsche Kunst und Dekoration. 25 Jahre WW, Darmstadt 1928.