Technische Echtheitsbestimmung von Punzen auf Antiquitäten und Kunstgegenständen
K & S Punzenprüfung, Wien
Seit dem späten 18. Jahrhundert gibt es in Österreich Vorschriften zur Punzierung von Edelmetallgegenständen, die neben einer stilistischen Zuordnung auch eine visuelle Überprüfung ermöglichen. Die Meisterpunze und die Amtspunze unterlagen der strengen Prüfung der Punzierungsbehörde in der Entstehungszeit. Auch die 1903 gegründete Wiener Werkstätte unterlag dieser Punzierungsvorschrift bei den Edelmetallgegenständen, die in der eigenen Werkstatt hergestellt wurden. Dabei kamen mehrere Punzen zum Einsatz, darunter neben solchen für die Werkstätte auch weitere für die entwerfenden Künstler und ausführenden Handwerker. Die Punzen waren nicht nur auf Objekten aus Edelmetall zu finden, sondern auch auf weiteren Metallgegenständen.
Ein neues Punzenüberprüfungsverfahren schützt nun Kunstsammler vor Fälschungen:
Vor über 15 Jahren entwickelten der Kunst- und Antiquitätensachverständige Patrick Kovacs und der akademische Restaurator Mag. Erich Scheidl eine Methode zum verständlicheren Umgang mit punzierten Gold, Silber und Metallgegenständen. Dieses Methode steht Kunst und Antiquitätenmarkt als Sicherungsinstrument zur Verfügung und ermöglicht eine neue und präzise Abbildung des dualen Punzenbildes (Amtspunze + Meisterpunze). Ausgangspunkt war der Mangel an messbarer Genauigkeit in der Darstellung bei der Fotografie: Der Abstand zum Objekt, die Größe des Fotos und die Umsetzung des dreidimensionalen Punzen in eine zweidimensionale Fotoebene verhinderten eine vergleichbare Vermessung. Das Ziel war somit einen messbaren Vergleich zu finden.